Von 2007 bis 2018 wurde der Männerchor Sankt Augustin-Menden 1859 e.V. von Chordirektor Bernd Radoch geleitet. Völlig unerwartet und plötzlich wurde Bernd im Dezember 2018 aus dem Leben gerissen...und hinterließ eine große Lücke. Für seine Begleitung und seinen Einsatz in dieser Zeit bei uns sind wir sehr dankbar.
Am 28.09.2007 erschien im Kölner Stadt-Anzeiger ein sehr schöner und zutreffender Artikel über Bernd Radoch. Besser könnte man das Wirken und Treiben unseres Chorleiters nicht beschreiben. Weil dem nichts hinzuzufügen ist, geben wir gerne Auszüge des Artikels wieder:
1. Der Musik-Verrückte. „Man muss schon ein Spinner sein“, sagt Bernd Radoch über die Art, wie er
Musik lebt. Jede Woche hat er zig Proben. Denn neben vielen Männerchören leitet er ein Gesangsquintett, in dem er auch selbst die Stimme erhebt. „Die Begeisterung muss beim musikalischen Leiter
anfangen“, sagt Radoch.
2. Das Ohr am Chor. Sein Probenrezept: „Ich mache alles vor.“ Jede Einsingübung und jede
Chorstimme singe er vor. Dabei ist ihm ein natürlicher Vokalklang wichtig. Und auch die Konsonanten dürfen nicht auf der Strecke bleiben. Das Ganze müsse aber in guter Laune abgehen. „Eine Probe,
in der nicht gelacht wurde, ist keine gute Probe.“
3. Ein Mann mit Gefühl. Bernd Radoch ist ein emotionaler Mensch, der den Kontakt zu seinen Sängern
und zum Publikum sucht. Der Männerchor sei eine der letzten Nischen, wo Männer Gefühle zeigen dürfen, findet er. „Das darf dann auch schon mal schmalzig sein“. Etwa bei den Weihnachtskonzerten,
deren Beliebtheit gerade darauf beruhten.
4. Der Sozialpädagoge. Spötter sagen, Männerchordirigenten bräuchten eine Zusatzausbildung als
Altenpfleger. Davon will Radoch nichts wissen. Wohl aber übernimmt für ihn ein Männerchor eine wichtige soziale Funktion im jeweiligen Ort. Er hat den Eindruck, dass der lange belächelte
Chorgesang wieder im Kommen ist. „Die Chöre rücken näher zusammen und interessieren sich mehr füreinander“, fasst Radoch eine erfreuliche Entwicklung zusammen.